Es ist auch ein Gebäude mit Kinogeschichte: das heutige „Kulturhaus Torgau“ am Rosa-Luxemburg-Platz. Denn nach dem Ersten Weltkrieg eröffnet im damaligen „Schützenhaus“, das seinerzeit ein gut frequentierter Veranstaltungsort ist, ein Lichtspieltheater. Die „Schützenhaus-Lichtspiele“ am Paradeplatz (später: Mackensenplatz 16) sollen sich im ersten Stock des Gebäudes befunden und etwa 200 bis 300 Sitzplätze geboten haben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das „Schützenhaus“ erst in „Volkshaus“ später in „Haus der Werktätigen“ umbenannt und von der staatlichen Handelsorganisation (HO) betrieben. 1959 eröffnet es als „Jugendklubhaus“ der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und bietet sogar einen Raum für Filmvorführungen. Ab 1965 zieht das „Kreiskulturhaus“ in das Gebäude am Rosa-Luxemburg-Platz und bleibt als „Kulturhaus Torgau“ bis heute unter wechselnden Trägern ein kultureller Mittelpunkt der Stadt.
Zu den wechselnden Kinobetreibern in den 1920er- und 1930er-Jahren zählen u. a. Ernst Bierwerth, Doris und Alfred Benesch – und ab etwa 1937 auch Heinrich Homann, der bereits das „Metropol-Theater“ betreibt. Mitte der 1930er-Jahre plant Homann zudem einen Kinoneubau in Torgau: das „Neue Lichtspielhaus“ am Friedrichplatz 11 a.
Adresse: Ehemalige Schützenhaus-Lichtspiele, Paradeplatz (später: Mackensenplatz 16), 04860 Torgau
Verwendete Quellen:
Adressbuch 1939 für den Kreis Torgau umfassend die Städte Torgau, Belgern, Dommitzsch, Prettin, Schildau, Gemeinde Annaburg und sämtliche Landgemeinden des Kreises. Bearbeitung, Druck und Verlag: Hoffmann & Schreyer, Torgau, Fürstenweg 11 (Stand: Januar 1939).
Kulturhaus Torgau: Über uns. Alle(s) für das eine: Kultur in Torgau. Historie (abgerufen: 24.5.2022)