Alles fing im April 2022 mit einem Leserbrief an die Redaktion der „Torgauer Zeitung“ an. Zuvor hatte das Lokalblatt über das verwahrloste, ehemalige Kino „Filmbühne“ am Friedrichplatz in Torgau berichtet, das ein Schandfleck sei und deshalb zur Landesgartenschau hinter einer Plane versteckt werden solle („Verhüllung des Kinos in der Kritik“, 1.4.2022).
Nach gut zehn Jahren – der letzte größere Artikel über das Kino erschien 2012 – hatte es die „Filmbühne“ wieder einmal in die Negativ-Schlagzeilen geschafft. Wir fanden es schade, dass das 1938/39 erbaute, denkmalgeschützte Gebäude (in dem bis 2012 Filme gezeigt wurden) nur noch Stein des Anstoßes war – und kein Ort der Kunst und Unterhaltung, Begegnung und Bildung.
Deshalb setzten wir einen Leserbrief auf und schickten diesen per E-Mail an die Lokalzeitung. Die im Brief grob skizzierten Ideen für das Gebäude und ein Nutzungskonzept gefielen und wurden wenige Tage später sogar zum Aufmacher („Ron Schlesinger will Torgauer Filmgeschichte retten“, 30.4.2022).
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Wir machten den nächsten Schritt und setzten unsere Gedanken sowie Vorstellungen um – und zwar digital auf einem neuen Internetauftritt mit dem Titel: Kino- und Filmmuseum Torgau. Entdecken. Erinnern. Erleben.
Die Klick-Resonanz war gut, auch weil die Lokalzeitung – wie wir – an der Sache ‚dranblieb’ und von einem Ort schrieb, an dem die Filmgeschichte der Elbestadt bewahrt werden und neue Dinge in Sachen Medienwelt entstehen könnten („Ron Schlesinger und seine Vision von der Torgauer Filmbühne“, 22.6.2022).
Seitdem berichten wir in der Rubrik „Aktuell“ regelmäßig über Neuigkeiten rund um die „Filmbühne“. Zwar blieb ein Brief an den Torgauer Bürgermeister Henrik Simon bislang unbeantwortet, dennoch zeigen wir weiterhin welches Potential die Stadt mit ihrer über 100-jährigen, wechselvollen Kino-, Film- und Fernsehgeschichte hat – die in der noch geschlossenen „Filmbühne“ am Friedrichplatz ebenso neu entdeckt, erinnert und erlebt werden sollte.
Torgau im Mai 2022/Februar 2023